Abenteuerliche Rückreise aus dem Südwesten von China
31.1.2020: Gleich vorweg, Jin Lan und ich waren im Jänner 2020 einige Tage etwa 700 Kilometer südwestlich von Wuhan (Provinz Hubei) in der chinesischen Provinz Guizhou und hinsichtlich des Coronavirus hatte ich hier überhaupt keine Bedenken. Natürlich war im TV und auf den News der Handys ständig vom Virus zu lesen und die Gesichtsmasken waren überall ausverkauft. Wir hatten Glück, dass die Mutter von Lan auch für uns rechtzeitig Masken besorgt hatte, wenngleich wir hier keine Masken benötigten. Ich war bis zum Abreisetag auch total entspannt. Wir verbrachten den chinesischen Jahreswechsel in einem kleinen Ort am Rande unbesiedelter Hügellandschaft, wenngleich das gerade zum Jahreswechsel nichts heißt, denn da ist ganz China in Bewegung, weil alle Familien aus den unterschiedlichsten Provinzen in der jeweiligen Heimatstadt zusammenkommen.
Die Heimreise nach Wien war sehr abenteuerlich: Am Vortag gegen 17 Uhr erfuhren wir, dass die Ortsausfahrt für den Verkehr behördlich gesperrt wurde, also kein Verlassen der Ortschaft mehr möglich war. Keine rosigen Aussichten für uns, den Flieger nach Urumqi im Nordwesten von China (und von dort direkt weiter nach Wien) am Abend des Abreisetages zu erreichen. In der Früh des Abreisetages blieb nur mehr polizeiliche Hilfe zur möglichen Lösung des Problems. Lan bat die örtliche Polizei telefonisch um Unterstützung - und hatte Erfolg! Mit ihren beiden Brüdern starteten wir die Reise zum etwa 200 km entfernten Flughafen auf einer schlechten, kurvenreichen „Ausweichroute“ durch Berglandschaft. Ab Verlassen des Heimathauses trugen wir Schutzmasken. Nach etwa 20 Minuten bei einer kleinen Ortsdurchfahrt die erste Polizeikontrolle, aber unsere Antwort, dass wir zum Flughafen fahren, reichte (noch) zum Verlassen des Kontrollpostens. Während der Weiterfahrt durch andere kleine Ortschaften sahen wir kaum Menschen. Nach einer Stunde Fahrzeit dann wieder Aufregung. Groß angelegte Polizeikontrolle! Wir durften nicht mehr weiterfahren. Es gelang Lan aber schnell die Polizei aus ihrem Ort mit dem Polizeibeamten vor Ort telefonisch zu verbinden. Dann war der Weg für uns wieder frei. Doch einer ihrer Brüder durfte uns nicht mehr weiter begleiten, musste das Fahrzeug verlassen und auf die Rückkehr des anderen Bruders warten. Auf der Autobahn war Geisterstimmung, wir sahen fast keine Autos. Endlich Ankunft am Flughafen. Polizeikontrolle, diesmal mit Messung der Körpertemperatur auf der Stirn. Überall maskierte Menschen. Gut, dass bei uns alles in Ordnung war und wir in das Flughafengelände einfahren durften. Ausnahmslos alle trugen Masken. Mußten Masken tragen. Wer keine getragen hätte wäre hoch bestraft worden. Großes Gefühl der Sicherheit am Flughafen. Verabschiedung vom Bruder, Ticket im scheinbar ausgestorbenen Flughafen geholt und zum Gate gegangen. Auf dem Weg dorthin wieder Kontrolle, wir mussten bestätigen, dass wie nicht aus der Provinz Hubei kamen. Und dann gleich die nächste Kontrolle auf dem Weg zum Gate: Wieder Körpertemperaturmessung. Diesmal wurden unsere Werte aber in auf unsere Namen lautende Dateien eingetragen. Endlich am Gate. Kaum Menschen. Flug nach Urumqi. Vor der Landung wurden wir von den Flugegleitern erneut aufgefordert schriftlich dazu Stellung zu nehmen, ob wir in der Provinz Hubei waren. Landung. Dann betreten zwei vollkommen in Schutzanzüge vermummte Chinesen das Flugzeug. Wir durften nicht aussteigen. Die Gestalten stoppten bei den beiden Passagieren unmittelbar hinter uns. Lange Vernehmung, weil die Passagiere aus Hubei stammen; doch sie waren seit 3 Jahren nicht dort und nun direkt aus Shenzhen nach Urumqi, ihre Heimat, angereist. Die vermummten Gestalten ließen die Aussagen der beiden Passagiere behördlich checken. Als „Entwarnung“ gegeben wurde, verließen wir das Flugzeug. Nacht. Tags darauf einchecken in den „Dreamliner“ nach Wien. Wieder Körpertemperaturmessung beim Betreten der Flughalle. Es tut gut zu hören, dass der Kontrolleur ein OK von sich gibt.. Auf dem Weg zur Sicherheitskontrolle erneute Körpertemperaturmkontrolle: Ich sah schon den in Schutzanzug gehüllten Kontrollor aus der Ferne, mein Blutdruck stieg, ich griff mir unwillkürlich auf die Stirn, um die Temperatur zu fühlen. Natürlich war ich voll fit. Dennoch hoffte ich, dass die Temperatur im 36 Grad-Bereich lag und ich nicht was anderes Harmloses aufgefangen habe. Alles ok. Gut! Auch die Ausreiseformalitäten knapp später klappten problemlos. Dann waren wir endlich im Flieger. Doch der hob nicht rechtzeitig ab. Stunden vergingen. Lan bekam noch eine SMS von einer Bekannten aus Wien, dass die AUA Flüge nach China eingestellt hätte. Könnte es sein, dass wir noch am Boden waren, weil keine Einreisebewilligung nach Österreich vorlag? Nein. Endlich wurde der Flieger enteist und konnte abheben. Immer noch Maskenpflicht. Dann endlich die Landung in Wien… alles gut.
Nach meinem Eindruck haben die Behörden in China hervorragende Arbeit geleistet. Bezüglich Coronavirus hatte ich keine Angst.
Homepage online
5.12.2025: Vorbereitungen für Weltrekordversuch laufen ... mehr dazu in Kürze!
1.12.2025: Sieg im Österreichischen Volkslaufcup!
28.11.2025: Qualifiziert für Berlin-Marathon 2026!
25.11.2025: Weiterhin warten auf optimale Bedungungen für mein neuestes Heissluftballon-Projekt - sobald die Wettersituation wieder perfekte Bedingungen in den Westalpen verspricht, geht es los. Mehr dazu in Kürze. ABER: Wir haben nur 1 bis 3 Chancen pro Saison!
12.11.2025: 5 TOP Klettersteige am Gardasee!
8.1.2025: ES MÖGE BITTE WIEDER EIN GUTES JAHR WERDEN... Es gibt auch heuer wieder einige super Ideen für tolle Projekte...