Rolf Majcen
Rolf Majcen

 

Rolf Majcen im Interview zur Treppenlauf-Saison 2012 mit Monika Michalik von Sponsor CEWE (foto.at), 14.4.2015

 

M: Rolf, Du hast am 5.3.2012 ein langes Interview zum Treppenlaufen gegeben. Seitdem sind mehr als drei Jahre vergangen. Ich möchte gerne mit dir in zwei Interviews über diese letzten drei Jahre sprechen und heute mit dem Jahr 2012 beginnen.

 

R: Ja gerne!

 

M: Wenn ich auf deine Veranstaltungsliste aus dem Jahr 2012 schaue, dann muss ich sagen, dass das ja wieder ein sehr abwechslungsreiches und internationales Sportjahr für dich war!

 

R: Ja, 2012 war ein großartiges Jahr! Ich konnte die Saison im Jänner mit einem Sieg in Dallas starten, das war ein super Rennen und das Treppenhaus war für meinen Laufstil absolut maßgeschneidert. In den Wochen danach folgten noch drei Siege in London, San Francisco und Miami. Das war wirklich ein fantastisches Quartal. In San Francisco habe ich mir ein Fahrrad ausgeborgt und bin über die Golden Gate Bridge geradelt, einmal auf dieser Brücke zu sein, war immer ein Traum von mir.

 

M: Im Mai 2012 bist Du dann beim Reisseck über die fast 9000 Stufen neben der Zahnradbahn gelaufen, kann man das mit einem Hochhauslauf vergleichen?

 

R: Nein! Der Reisseck-Lauf ist viel länger und erfordert eine andere Technik. Da läuft man etwa eine Stunde bergauf, es gibt keine Richtungsänderungen, zudem ist man den Witterungsverhältnissen ausgesetzt. Nur bei ganz wenigen Treppenläufen, wie etwa dem Niesen-Treppenlauf oder den Bewerben auf der Chinesischen Mauer sind mehr Stufen zu bewältigen.

 

M: Nur wenige Tage nach dem längsten österreichischen Treppenlauf beim Reisseck hast Du bei Sprintbewerben in Wien auf der Markwardtstiege und im Stephansdom teilgenommen. Läuft man im Stephansdom diese enge Wendeltreppe?

 

R: Die Markwardtstiege ist ein harter Sprintbewerb, da läuft man nur etwas mehr als 1 Minute. Da schmerzen die Oberschenkel! Im Stephansdom läuft man die Wendeltreppe zur Turmstube hinauf. Auch da tut alles weh! Bei Sprintbewerben muss man vom Start bis ins Ziel voll am Limit laufen. Der Lauf im Stephansdom hat mir sehr viel bedeutet, diese Stiege ist einzigartig, der Dom ist weltberühmt, das Wiener Wahrzeichen. Ich konnte die Premiere gewinnen, die Siegerehrung fand am Stephansplatz statt, das war unglaublich schön, wohl eine meiner schönsten und emotionalsten Siegerehrungen.

 

M: Wie ging es dann weiter?

 

R: Ich habe dann an Bewerben in Berlin, Frankfurt und Köln teilgenommen, und mit dem Millenium-Tower und dem IZD-Tower zwei Rennen in Österreich bestritten und bin im September nach Planica zum „Red Bull 400“ gefahren. Bei diesem Bewerb mussten wir die riesige Flugschanze hinauflaufen. Ich war 2011 Jahr schon beim „Red Bull 400“ hinauf auf die Flugschanze am Kulm, wollte aber unbedingt auch einmal in Planica dabei sein. Das war ein super Erlebnis!

 

M: Nur eine Woche nach dem Planica-Event bist Du nach Vietnam geflogen!

 

R: Ja, ich war in guter Form und wollte im 72-stöckigen Landmark-Tower ein gutes Rennen absolvieren, konnte dort aber aus, sagen wir „technischen Gründen“, nicht ans Limit gehen.

 

M: Wieso technische Gründe?

 

R: Dazu will ich nicht viel sagen, aber es wäre ein Spitzenplatz möglich gewesen. Aber ich kann auch mit technischen Niederlagen umgehen.

 

M: Das denke ich mir, denn einen Monat später hast du den längsten Wolkenkratzer-Treppenlauf der Welt in Shanghai gewonnen!

 

R: Ja, das war einer meiner schönsten und emotionalsten Siege. Nach dem Pech in Vietnam war der Sieg in Shanghai ein großartiger Triumph. Dort läuft man mehr als 2700 Stufen, 101 Stockwerke, 492 Meter. Das Shanghai Financial Centre gehört zu den höchsten und schönsten Wolkenkratzern der Welt!

 

M: Im Dezember warst Du dann noch einmal in Asien! In Hong Kong hast Du einen weiteren 400-Meter-Riesen bezwungen!

 

R: Richtig! Auch der ICC-Wolkenkratzer in Hongkong gehört zu den höchsten Gebäuden der Welt. Ich wollte dort unbedingt hinauflaufen, das ist eben meine Leidenschaft. Ich kann mich begeistern, wenn ich das tue. Ich war in der Vergangenheit schon in Hongkong und bin von dieser Stadt fasziniert. Der ICC-Run-Up war besonders schwierig, weil ich nur einen Tag vor dem Rennen angekommen bin und wegen der Zeitumstellung fast nicht schlafen konnte. Trotzdem, das Schöne beim Wettkampf-Sport ist, dass man sich Ziele setzt und diese umzusetzen versucht. Ich hatte sehr wenig Zeit, aber ich bin sehr glücklich, dass ich die Strapazen auf mich genommen habe um an diesem Event teilzunehmen. Die Erinnerung ist in meinem Geist gespeichert. Ich habe an diesem Wochenende so viel positive Energie erhalten und werde das Rennen und das Drum-Herum nie vergessen.

 

M: Rolf, vielen Dank für das nette Gespräch! Du bist wirklich ein Weltenbummler! Ich hoffe wir haben bald die Gelegenheit, über die Jahre 2013 und 2014 zu sprechen. Ich habe schon gelesen, dass Du auch in diesen zwei Jahren eine unglaubliche Vielfalt an Bewerben bestritten hast und sehr viel gereist bist. Ich weiß, dass Du übermorgen nach Vietnam nach Hanoi fliegst und ich kann mir gut vorstellen, dass du im Landmark-Tower diesmal voll attackieren willst! Ich wünsche Dir schon heute alles Gute und viel Erfolg in Vietnam und auf Deinen weiteren beruflichen und privaten Wegen!

 

R: Vielen Dank!

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