Treppenlaufen, Wettkampf-Skibergsteigen, Radfahren, Berglaufen
05.04.11
Wie bin ich zum Treppenlaufen gekommen?
Auszug vom Interview:
W: Danke! Wie bist zu zum Treppenlaufen gekommen?
R: Ich bin in Graz aufgewachsen und war schon immer gerne in den Bergen, bin gerne schnell bergauf gestiegen. Durch den berufsbedingten Wechsel von Graz nach Wien 1998 rückten die Berge leider in die Ferne. Zufällig habe ich 1998 aber auch vom Wiener Donauturm-Treppenlauf gehört und wollte teilnehmen. Konditionell war ich gut in Form und so dachte ich mir, dass mir das wettkampfmäßige Treppensteigen entgegenkommen sollte. Meine erste Teilnahme beim Donauturmlauf brachte ohne spezielles Training gleich eine Spitzenzeit und den vierten Gesamtrang! Wenig später gewann ich den Turmlauf in Judenburg. 1999 habe ich erstmals vom CN-Tower Stair Climb in Toronto gelesen und war sofort von der Idee begeistert, im damals höchsten Gebäude der Welt zu laufen. Nach intensiver Vorbereitung flog ich nach Canada und konnte den Turmlauf vor 7000 begeisterten Treppenläufern gewinnen. Der Sieg löste in mir eine große Leidenschaft aus, noch weitere Treppenläufe in den höchsten und bekanntesten Wolkenkratzern dieser Erde zu bestreiten.
Mittlerweile habe ich fast alle großen Treppenläufe auf dieser Welt bestritten.
Wie bin ich zum Wettkampf Skibergsteigen gekommen?
Auch zufällig. Es war anlässlich der Heeres-Bergführer-Winterausbildung, als mir im Kurs ein kleiner Fehler passiert ist. Um diesen wieder gut zu machen versuchte ich durch gute Kondition aufzufallen. Mein Ausbilder hat danach gemeint, dass ich an einem Wettkampf-Skibergsteigen teilnehmen sollte. Gesagt getan, ich hab es in der Folge fast 10 Jahre lang mit großer Leidenschaft betrieben.
Wie bin ich zum Berglaufen auf hohe Gipfel gekommen?
Das ist intensives Erleben der Natur und der Reiz des Außergewöhnlichen: Ich denke da zB an das Red Fox Elbrus Race im Kaukasus (Ziel: 5250 m), den Berglauf auf den Pikes Peak in den USA (Ziel: 4300 m) oder die Mont Blanc Sky Ski Trophy (Ziel: 3500 m).
Wie bin ich zum Radmarathon gekommen?
Ich habe während dem Studium Berg-Radrennen bestritten und war immer auch schon ein großer Naturliebhaber. Irgendwann ist der Wunsch entstanden auch einmal einen Berg-Radmarathon-Klassiker zu fahren. Im Laufe der Jahre keimte dann die Idee zeitliche Grenzen der Belastung auszuloten, immer schwierigere und längere Rennen zu fahren. So folgten Bewerbe über 300 km, 500 km, 24 Stunden-Rennen, das Race Across The Alps und schließlich der Klassiker Paris-Brest mit 1225 Kilometern.
Wie sehe ich Wettkampf-Sport?
Sportwettkampf ist intensives Leben im Augenblick, ohne Gedanken an die Zukunft.
Bewegung im Grenzbereich verlangt von Körper und Seele schnelle, geschmeidige Reaktionen und volle Konzentration. Augen analysieren, Gliedmaßen agieren, der Gleichgewichtssinn sorgt für die richtige Haltung, der Verstand kombiniert und verwertet blitzschnell vielfältige Sinnesdaten und setzt sie um in die richtige Bewegung, die geeignete Technik, die ideale Linie.
Im Ziel überkommt einen ein Rausch von Glückseligkeit, denn nach den Anstrengungen taucht man in eine andere Welt! Minuten lang lebt man auf einer höheren Ebene der Existenz, auf einer viel stärkeren, leuchtenderen und wilderen als sonst.
Es sind die Begeisterung und die Leidenschaft für das Abenteuer, mit denen unendlich viel positive Energie verbunden sein kann.